Futterumstellung auf Barf: Tipps für Shiba und Co.

Hundehaltern liegt die Gesundheit ihres Vierbeiners sehr am Herzen – da spielt natürlich auch die Ernährung eine zentrale Rolle. Immer mehr Hundebesitzer entscheiden sich für das Barfen, die biologisch artgerechte Rohfütterung, bei der nur natürliche Zutaten in den Futternapf kommen. Was ihr bei der Futterumstellung auf Barf bei eurem Hund – und ganz besonders bei Shiba Inus – beachten solltet, verraten wir euch in diesem Artikel.

Futterzusammensetzung

Eine Futterumstellung auf das kontrollierte Barfen für Hunde solltet ihr nicht auf die leichte Schulter nehmen – schließlich ist euer Vierbeiner weder an Knochen noch Rohfleisch gewöhnt. Bevor ihr also damit beginnt, solltet ihr euch gut im Vorhinein über die naturbelassene Fütterung informieren. Welche Futterkomponenten sind z. B. notwendig, damit ihr als Halter einen ausgewogenen Speiseplan für eure Fellnase erstellen könnt? Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Barf-Zutaten:

Zusammensetzung einer Barf-Mahlzeit (©Futter Fundgrube)

Es mag erst einmal überraschend sein, dass beim Barfen auch viel Wert auf pflanzliche Zutaten gelegt wird. Der Grund: Hunde sind zwar vorwiegend Fleischfresser, aber sie brauchen auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Somit tut ihr gut daran, euren Vierbeiner – neben Fleisch und Innereien – auch mit Obst und Gemüse, Kräutern, Ölen und Milchprodukten zu füttern. Doch nicht jede Hunderasse verträgt alle Barf-Zutaten. So solltet ihr bei der Fütterung eures Shiba Inu auf rohe Kartoffeln und Zwiebeln verzichten. Diese beiden Gemüsesorten reizen nämlich den Magen des japanischen Rassehundes zu sehr.

Futtermenge

Nun wisst ihr schon einmal, welche Zutaten ihr für das Barfen benötigt. Jetzt stellt ihr euch bestimmt noch die Frage, in welcher Menge ihr die wertvollen Futterbestandteile an euren Liebling verfüttern sollt. Darauf können wir euch keine allgemeingültige Antwort geben – die Futtermenge richtet sich immer individuell nach dem Hund:

  • Gewicht
  • Alter
  • Aktivität

Jeder Hund ist schließlich anders. So gilt z. B. der Shiba als sehr aufgeweckte und temperamentvolle Hunderasse, die ein Gewicht von 11 kg bis 13 kg erreichen kann.

Wenn ihr es genau wissen wollt, verwendet ihr am besten einen praktischen Barf-Rechner. Nachdem ihr das Gewicht, das Alter und den Aktivitätsgrad eures Vierbeiners angegeben habt, wird die jeweilige Futtermenge und -zusammensetzung für euch berechnet. So könnt ihr die Dosierung ganz konkret an den jeweiligen Nährstoff- und Energiebedarf eures Hundes anpassen.

Genügend Zeit

Bei der Futterumstellung auf Barf ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich muss sich der ganze Organismus eures Hundes erst auf die Rohzutaten einstellen. Bei Welpen ist es am einfachsten, mit dem Barfen zu beginnen. Je älter euer Vierbeiner jedoch ist und je länger ihr ihn bereits mit Fertigfutter ernährt habt, desto länger dauert die Ernährungsumstellung auf Barf. Am allerwichtigsten ist: Gebt eurem Hund ausreichend Zeit, um sich an die neue Kost zu gewöhnen!

Damit ihr euren Liebling schonend von der Industrie- auf die Frischfleischfütterung umstellen könnt, solltet ihr ihm nicht von einem Tag auf den nächsten eine vollständige Barf-Mahlzeit servieren. Vor allem an Knochen und Innereien muss euer Hund langsam herangeführt werden.

Bei Shibas ist es besonders wichtig, dass ihr als Halter genügend Zeit für die Ernährungsumstellung miteinberechnet. Viele der japanischen Rassenhunde reagieren auf die veränderte Futterzusammensetzung mit Magenverstimmungen und Durchfall. Deshalb solltet ihr ihm – wie auch allen anderen Hunderassen – das neue Futter in langsam steigenden Mengen kredenzen.

Erste Barf-Mahlzeit

Bevor ihr die erste Barf-Mahlzeit zaubert, empfehlen wir, euren Vierbeiner für einen Tag auf Diät zu setzen. Auf diese Weise können sich Magen und Darm gut vom Fertigfutter erholen. Außerdem wird so das alte mit dem neuen Futter nicht vermischt.

Nach einem erfolgreich überstandenen Fastentag serviert ihr eurem Gefährten die erste Barf-Ration. Bei einem Shiba Inu solltet ihr gut darauf achten, dass ihr ihm nicht zu viele Kohlenhydrate gebt – die Hunderasse neigt nämlich zu Übergewicht, die schlimmstenfalls zu einer Herzverfettung führen kann.

Startet am besten mit einer wenig fetthaltigen Muskelfleischsorte. Besonders gut eignet sich gewolftes Rind oder Lamm, weil es leichter verdaulich ist als gestückeltes Fleisch. Falls euer Hund das Rohfleisch anfangs nur widerwillig annimmt, könnt ihr es auch kurz anbraten oder leicht kochen. Zu guter Letzt kombiniert ihr das Fleisch mit einer Gemüsesorte eurer Wahl (z. B. Karotten) – schon habt ihr die erste Barf-Mahlzeit für euer Familienmitglied zubereitet.

Appetitanreger

Zu Beginn der Ernährungsumstellung auf Barf ist es völlig normal, wenn euer Hund unterschiedlich darauf reagiert. Von gefürchtetem Durchfall über hartnäckige Verstopfung bis hin zur totalen Futterablehnung kann hier alles dabei sein. Das ist nicht überraschend: Barf-Zutaten sind – anders als Fertigfutter – weder zerkleinert noch mit künstlichen Aromen angereichert.
Es ist deshalb völlig normal und keineswegs besorgniserregend, wenn euer Hund bei den ersten paar Barf-Mahlzeiten keine Freudensprünge macht. Trotzdem möchtet ihr bestimmt nicht, dass er sein Futter allzu lange verweigert und deshalb von Hunger geplagt wird. Probiert es z. B. mit diesen Appetitanregern, um die Ernährungsumstellung für euren Hund leichter zu machen:

  • Gemüse (frisch, püriert oder gedünstet)
  • Milchprodukte (z. B. Joghurt)
  • Himbeeren

Kein Zwang

Ja, es stimmt: Beim Barfen kommen nur natürliche Zutaten – frei von jeglichen Farbstoffen und Konservierungsmitteln – in den Futternapf. Aber Hand aufs Herz: Die Rohfütterung ist nicht immer die beste Entscheidung und ihr solltet sie eurem Hund auf keinen Fall aufzwingen. Das Barfen kann nämlich auch gefährlich sein: Euer Vierbeiner kann sich z. B. mit Knochensplittern verletzen oder sich durch den Rohfleischverzehr eine gefährliche Infektion zuziehen.

Ihr seht also: Barfen kann zwar eurem Hund zugutekommen, aber ist nicht immer das Nonplusultra. Auch Fertigfutter kann sich positiv auf die Gesundheit eures Shiba Inus auswirken. Schließlich legen immer mehr Hundefutterhersteller großen Wert auf Nachhaltigkeit und Naturbelassenheit.

Na, seid ihr bereit für die Ernährungsumstellung auf Barf? Mit unseren Tipps schafft ihr die besten Voraussetzungen, um euren Vierbeiner schonend auf die neue Rohfütterung einzustellen. Bedenkt aber auch immer die Nachteile des Barfens – so habt ihr nicht das Gefühl, dass ihr euren Hund zum artgerechten Fütterung zwingen müsst. Ob ihr euch nun zum Barfen entscheidet oder nicht…