Die Suche nach dem Züchter

Die Liebe zu Hunden war schon immer da, aber auch das Bewusstsein, dass die Entscheidung zur Anschaffung wohl überlegt sein sollte. Mit einer neuen Wohnung und der beruflichen Möglichkeit auf die Betreuung eines neuen Familienmitglieds gewährleisten zu können, sollte aus dem Traum endlich Realität werden. Doch handelt es sich bei einem Hund um einen Begleiter für die nächsten 15 Jahre. Ins Internet gehen und bestellen und bei Nichtgefallen zurücksenden ist nicht. Dennoch war das Netz die erste Anlaufstelle.

 

Doch wie findet man den richtigen Züchter und was heißt das überhaupt?

Klickt man sich durch diverse Seiten und Gruppen, liest man immer wieder von zwielichtigen Angeboten und „Vermehrern“. Klare Definitionen gibt es nicht und so muss man eine Reihe an Sachen beachten und vor allem auf das eigene Bauchgefühl achten. Anerkannte Zuchtverbände geben eine gewisse Sicherheit, aber das ist kein Muss.

 

Wie sind wir also nun vorgegangen?

Wir haben uns zunächst auf den Webseiten der Verbände über Wurfmeldungen informiert und entsprechende Züchter kontaktiert. Sehr schnell haben wir ernüchternd festgestellt, dass es viele Interessenten und lange Wartelisten gibt. Die Anforderungen und Preise waren recht unterschiedlich. Von 1.500 – 2.500 Euro war da so ziemlich alles dabei. Wenn man dann auch noch genaue Vorstellungen hinsichtlich Farbe und Geschlecht hat, heißt es warten.

Muss es also wirklich ein Welpe sein, oder will man nicht vielleicht ein Tier adoptieren? Tierheime bieten in der Regel die Möglichkeit die Tiere kennenzulernen und mit ihnen Gassi zu gehen. Deren Gesundheitszustand ist geklärt und man tut etwas Gutes… doch sind hier meist selten Shibas zu finden und wenn, sind diese meist vor allem für Anfänger nicht geeignet, da die Vorbesitzer mit der Erziehung oft überfordert waren.

Zu verlockend erscheinen die Angebote auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, in der oft Hunde sofort abgabebereit sind. Hier wollen wir aber ausdrücklich dafür werben, mit Verstand und einem gesunden Misstrauen an die Sache heranzugehen. Wir haben einen Suchagenten für Shiba-Welpen eingerichtet und erhielten so fast täglich neue Angebote. Da war von Hunden aus Bulgarien, bis hin zu Welpen von Eltern mit Papieren und Titeln sowie Züchtern mit langjähriger Erfahrung alles dabei. Die Plattform pauschal zu verteufeln ist ungerechtfertigt, da es lediglich eine von vielen Kommunikationsmöglichkeiten darstellt. Wohl aber muss man die 80% aussortieren, denen es ganz offensichtlich nur um das Geld geht. Niemand will einen kranken oder schlecht sozialisierten Hund.

  1. Am besten gleich zum Telefon greifen und anrufen. So merkt man direkt, ob die Person gegenüber Ahnung von der Shiba-Züchtung hat. Sie sollte interessiert an euch und den Haltungsbedingungen sein und auch auf die Besonderheiten der Tiere hinweisen. Dann kann man davon ausgehen, dass es der Züchter ernst meint.
  2. Blind kaufen würden wir dann aber noch nicht, ein Kennenlernen und die Begutachtung der Zuchtbedingungen vor Ort sind unbedingt empfehlenswert. Gute Züchter ermöglichen es, die Elterntiere kennenzulernen. Der Züchter sollte seine Tiere nicht wie Ware behandeln und nicht zu einer sofortigen Verkaufsentscheidung drängen. Ihr merkt, es geht hierbei einfach darum, ein rundes Bild und einen guten Eindruck zu bekommen – untermauert von Fakten.

Wir waren beispielsweise zuerst bei einem Hobbyzüchter mit zuckersüßen Welpen. Auf Fragen der Sozialisierung oder Eigenheiten des Hundes, warum er sich für diese Rasse entschieden hat und vieles mehr wusste er aber leider keine ausreichenden Antwort. Ein mehr als schlechter Eindruck, weshalb wir enttäuscht abgezogen sind. Hatte sich die Anzeige und der erste Kontakt doch als vielversprechend erwiesen. Umsonst viele Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, aber das sollte es einem Wert sein.

Der zweite Besuch eines Züchters war ganz anders. Die kleinen wuchsen auf einem großen grünen Grundstück auf. Das Muttertier konnte sich frei bewegen, hat uns freundlich – aber nicht überschwänglich – begrüßt und sich bestens um ihren Nachwuchs gekümmert. Sie war ausgeglichen und der Züchter hatte alle notwendigen Unterlagen für uns parat. Eben all das, was uns beim ersten Züchter gefehlt hat. Bei einem weiteren Besuch konnten wir auch den Papa der Kleinen (mit Zuchtzulassung) kennenlernen, der in der gleichen Region lebt. Natürlich eine Idealkombination. Wir waren sogar mit ihm und dem Züchter Gassi, der bereitwillig sein Wissen mit uns teilte.

Ein guter Züchter ist so auch nach der Abgabe an seinen Schützlingen interessiert und steht im Idealfall mit Rat und Tat zu Seite.

 

Am Ende zählt neben den Fakten auch das gute Bauchgefühl…

Die Fakten haben gestimmt und noch besser, das gute Gefühl dabei. Wir konnten beim zweiten Besuch einige Zeit mit den Tieren verbringen und konnten so einen Draht zu Yoshi aufbauen und wussten, dass das unser neues Familienmitglied wird. Das gute Gefühl hat sich bestätigt und damit auch unsere Entscheidung gegen den ersten Züchter.

Ihr habt eine Frage oder wollt eure Erfahrungen mitteilen? Dann rein damit in die Kommentare! Wir freuen uns von euch zu lesen… 🙂