Hang zur Dramatik
Shibas legen Wert auf die eigene Unabhängigkeit, was sich unter anderem beim Anlegen von Brustgeschirr, Halsband oder Leine gut beobachten lässt. Jeder dieser Einschränkungen werden vom kleinen Japaner gerne als Freiheitsberaubung aufgefasst und entsprechend mit zum Teil starker Gegenwehr quittiert.
Ihr außerordentliches Körpergefühl zeigt sich allerdings auch regelmäßig an anderer Stelle. Ein Shiba teilt euch im Vergleich zu anderen Hunderassen deutlicher mit, was ihm missfällt. Als Halter wird man über kurz oder lang daher auch den „Shiba-Schrei“ kennenlernen. So werden Shibas gerne hysterisch, sobald etwas an ihrem Po hängen bleibt, was dort nicht hingehört. Der richtige Ort um seine Notdurft zu verrichten scheint auch eine eigene Wissenschaft für die kleinen Japaner zu sein. Im Idealfall nicht zu nah am Zuhause, möglichst im Grünen und am liebsten auch mit genug Privatsphäre (Busch etc.). Apropos Privatsphäre: Auf andere Artgenossen reagiert ein Shiba höchst unterschiedlich, sodass die Gassirunde oft zu einem Erlebnis wird. Auch das Anlegen der Hundemarke ist vielen Shibas ebenfalls suspekt und führt nicht selten zu kompletter Arbeitsverweigerung. An entsprechende Situationen sollten die kleinen Japaner daher frühzeitig gewöhnt werden.
Positiv sei noch zu erwähnen: Shibas bellen eher vereinzelt und anlassbezogen zur (berechtigten) Warnung oder aber bei Spielaufforderung. Sie geben allerdings stattdessen gerne eine Vielzahl anderer Laute von sich.
Jagdtrieb
Es ist nicht verwunderlich, dass Shibas auch heute noch leidenschaftliche Jäger sind. Wurden sie hierfür doch ursprünglich gezüchtet. Sichtbar wird das besonders bei Ihrer Aufmerksamkeit. Ein rascheln im Busch reicht meist schon aus und auch Yoshi hat auf seinen Gassirunden schon oft Igel, Mäuse und mehr entdeckt, die wir nicht ansatzweise wahrgenommen haben. Die Vorliebe des kleinen Japaners Gegenstände auseinanderzunehmen rührt wohl auch hierher. Egal ob Stock oder Plüschtier, mit viel Eifer werden diese zerlegt und ausgeweidet.
Muss ein Shiba sein Leben lang an die Leine?
Eine solch tief in ihnen verankerte Eigenschaft krampfhaft unterbinden zu wollen, wird innerhalb der Erziehung nicht von Erfolg gekrönt sein. Es empfiehlt sich eher das Verhalten positiv zu lenken und den kleinen Japaner entsprechende Alternativen aufzeigen. Jagdersatztraining kann hilfreich sein. Wird dann noch der Abruf regelmäßig trainiert, kann ein Shiba auch mal von der Leine. Jedoch sollte man sich als Halter bewusstmachen, dass auch das keine absolute Garantie gibt. Schleppleine und eingezäunte Hundeauslaufgebiete sind insofern von Vorteil. Aber auch GPS-Tracker können Haltern helfen, die Sorgenfalten beim Freilauf zu verkleinern.
Sturheit & Dominanz
Oft hört man, dass Shibas richtige kleine Dickköpfe sein können. Das liegt vor allem daran, dass sie nicht einfach stur Befehle ausführen, sondern entsprechende Anweisung durchaus hinterfragen. Sein Halter sollte das akzeptieren und nicht unreflektiert auf seine Rudelführerschaft pochen. Der „kleine Japaner“ trifft bewusst eigene Entscheidungen, was zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten mit seinem Halter führen wird. Diesen sollte man zwar bestimmt aber trotzdem freundlich begegnen.
Ist ein Shiba schwer erziehbar?
Die Erziehung ist entsprechend anspruchsvoll und fordert den Halter. Die allgemeinen Lerngesetze für Hunde gelten allerdings auch für Shibas. Ist die richtige Motivation erst einmal gefunden – also das beliebte Futter oder das Lieblingsspielzeug – geht es einfacher. Darüber hinaus spielt Vertrauen bei einem Shiba eine sehr große Rolle. Geht dieses durch falsche Lernerfahrungen verloren, zeigt sich der Shiba in Zukunft meist wenig kooperativ. Es bedarf insofern Geduld, Ausdauer und eine Prise Humor um einen Shiba gut zu trainieren.
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